Über uns


Neuer Vorstand im Integrationsverein Weinstadt e.V.

Anlässlich der Jahreshauptversammlung (JHV) des Integrationsvereins am 31. März 2023 wurde turnusgemäß für 2 Jahre ein neuer Vereinsvorstand gewählt.

  

Der Vorstand setzt sich wie folgt zusammen:

Stehend von links nach rechts: 

Peter Hock                        Schriftführer

Karlheinz Ecke                  Schatzmeister

Lothar Holzwarth            Vorsitzender

Hedayat Seyedi                Beisitzer für Geflüchtete

Dietrich Kunze                  Sprecher Koordinationsausschuss

Reinhard Bihlmeyer        kooptiertes Mitglied des Kreisdiakonieverbandes Rems-Murr

Heinz Schnürle                 Sprecher Koordinationsausschuss und Kassenprüfer

Rainer Bliesener              Kassenprüfer

Sitzend von links nach rechts:

Dietmar Freund               zuständig für das Integrationshaus

Andrea Paasch                 kooptiertes Mitglied der Stadt Weinstadt

Wajiha Said                       Beisitzerin für Geflüchtete

Anna Fränkel                    stellvertretende Vorsitzende

Monika Unbehau            Mitarbeiterin für Verwaltungsaufgaben

 

 

Vorstandssitzung:

einmal monatlich

Die Arbeit des Freundeskreises Asyl Weinstadt

 

Der Freundeskreis Asyl begann seine Arbeit im Oktober 2014, bedingt durch die Zunahme des Flüchtlingsstroms. Damals trafen sich etwa 30 Personen, die meisten davon aus den christlichen Gemeinden von Weinstadt, im Evangelischen Gemeindehaus in Endersbach. In Großheppach waren zu einer schon länger mit Asylbewerbern belegten Wohnbaracke im Heuweg drei neue Wohncontainer dazugekommen (insgesamt wohnten in Großheppach zwischenzeitlich 130 Männer aus Gambia, Algerien, Albanien, Georgien, Irak, Afghanistan, Pakistan, Syrien, Somalia und anderen Ländern). Zwei Jahre später sind weitere Standorte dazu gekommen: in Endersbach im Technikum auf dem ehemaligen Birkel-

Areal (60 Personen aus Syrien, vor allem Familien) und auf dem Cabrio-Gelände, auf dem Schönbühl und auf dem Saffrichhof. Insgesamt sollten in Weinstadt bis zu 600 Flüchtlinge unterkommen. Die Zahl der ehrenamtlichen Helfer war auf etwa 330 gestiegen. Die Motivation zu helfen war ganz verschieden. Erfreulicherweise sind aber nach wie vor viele Christen der verschiedenen Gemeinden engagiert und verstehen die Fürsorge für die Fremden als selbstverständlichen Ausdruck ihres christlichen Glaubens.

 

Die große Mitarbeiterzahl verlangte nach einer Leitungsstruktur. Es gab an drei Standorten jeweils Mitarbeiterteams, die ihre Arbeit selbstständig verantworteten. Sie arbeiteten mit den Sozialarbeitern der Unterkünfte zusammen. Im Leitungskreis trafen sich Verantwortliche von jedem Standort, die beiden Sprecher des Freundeskreises, Rainer Bliesener und Heinz Schnürle, der Kassier Lothar Holzwarth und der Integrationsbeauftragte der Stadt, Max Zirkel, um die anliegenden Themen und Probleme zu besprechen. Daneben gab es als zweite Leitungsebene Treffen der Verantwortlichen der verschiedenen Arbeitsbereiche. Und zweimal im Jahr wurde zu einer Versammlung aller Mitarbeiter eingeladen. Es war beinahe ein Wunder, dass die Arbeit ohne hauptamtliche Leitung so gut funktioniert hat. Es war aber auch bewundernswert, wie engagiert sich viele Ehrenamtliche eingebracht haben. Der Gemeinderat und OB Oswald unterstützten die Arbeit des FK Asyl auf vorbildliche Weise.

 

Die ‚Pioniere‘ der Asylarbeit in Weinstadt waren die Deutschlehrerinnen. Schon bevor der Freundeskreis Asyl entstand, hatten sie erkannt, dass das Erlernen der deutschen Sprache Voraussetzung aller Integrationsbemühungen ist. Der Deutschunterricht ist nach wie vor die Grundlage der Arbeit des FK Asyl.

 

Die Themen der ersten Zeit des Freundeskreises waren Kontakte knüpfen, Hilfe beim Ausfüllen von Formularen, bei Behördengängen und bei Arztbesuchen, der Aufbau einer Fahrradwerkstatt, Alltagsberatung. Durch die ersten syrischen Familien im Technikum kamen neue Themen dazu: Schulbegleitung, Hausaufgabenhilfe, Kinderbetreuung. Inzwischen ist die Suche nach Arbeit (nach drei Monaten darf ein Asylbewerber in der Regel arbeiten) und Wohnraum, vor allem für syrische Familien, sehr in den Vordergrund gerückt. In den Räumen des ehemaligen ‚Bleistift‘ in Beutelsbach war eine Kleiderkammer entstanden, in denen Asylbewerber und Hilfsbedürftige zu sehr günstigen Preisen Kleidung einkaufen konnten. Im alten Rathaus in Großheppach gab es jeden Mittwoch von 16 bis 20 Uhr das ‚Café der Kulturen‘, in dem in lockerer Atmosphäre Weinstädter und Flüchtlinge sich begegnen konnten. Und natürlich waren sinnvolle Freizeitangebote wichtig.

 

Ohne Gemeinschaftsräume ist keine Integrationsarbeit möglich. Deshalb sollte auf dem Cabrio-Gelände ein ‚Integrationshaus‘ entstehen, in Zusammenarbeit mit Weinstädter Unternehmern und unter Mitwirkung der Flüchtlinge. In den Wohncontainern gab es nur kleine Zimmer von etwa 15m² für jeweils drei Flüchtlinge und jeweils eine Küche mit Aufenthaltsraum, in dem aber kein Unterricht oder Betreuung möglich war. Um das Integrationshaus bauen zu können und Flüchtlinge sowie eine Verwaltungsangestellte geringfügig beschäftigen zu können, wollten wir einen Verein gründen. Die bisherige lose Organisation über den Kreisdiakonieverband reichte dazu nicht aus.

 

Höhepunkt der Arbeit in den beiden Anfangsjahren waren zwei Feste: eines 2015, bei dem Flüchtlinge im Gemeindehaus in Großheppach gekocht haben und eines im Juli 2015 bei den Wohncontainern im Heuweg. 

 

Ephraim Romail und seine Frau Monika luden die pakistanischen Christen regelmäßig zu Gottesdiensten ein und organisierten an Ostern und Weihnachten Gottesdienste mit anschließendem Fest. Es fanden am 9.Juli 2015 ein Fest im Heuweg und am 10. Juli 2015 ein Fest auf dem Schönbühl statt.

 

Übergang und Weiterentwicklung im Integrationsverein Weinstadt e.V.

 

Aktive Mitglieder aus dem Freundeskreis Asyl haben 2016 den Integrationsverein Weinstadt e.V. gegründet, ohne den Freundeskreis Asyl aufzulösen. Rainer Bliesener wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt. 2021 wurde Lothar Holzwarth in das Amt gewählt. Im am Ende der Broschüre abgebildeten Organigramm ist die Struktur, die Arbeitsorganisation und anhand der inhaltlichen Überschriften ist die Zusammenarbeit ganzheitlich ersichtlich.

 

Nach reiflicher Überlegung haben wir vom Bau eines Integrationshauses auf dem Cabrio-Gelände Abstand genommen. Dies auch vor dem Hintergrund, dass wir 2017 das großzügige Angebot der Stadt Weinstadt erhalten haben, das ehemalige Vereinsheim des TSV Großheppach als Integrationshaus mietfrei zu erhalten. Die Spendengelder, die für den Hausbau vorgesehen waren, durften wir nun für Anschaffungen und Renovierung der Räumlichkeiten verwenden. Geflüchtete und Einheimische haben gemeinsam mit großem Engagement und ohne Entgelt wochenlang im Integrationshaus gearbeitet. Der heutige Zustand des Hauses führt zu Wohlbehagen und zahlreichen Begegnungen. Von Juli 2017 bis Ende 2023 haben 673 kulturelle, informelle und sprachfördernde Veranstaltungen in und vor dem Integrationshaus stattgefunden.

 

Höhepunkte waren:

Seit den Anfängen gab es regelmäßige ‚Cafés der Kulturen‘, zuerst im Alten Rathaus in Großheppach, später im Integrationshaus und vereinzelt auch in den Gemeinschaftsunterkünften Cabrio-Gelände und Heuweg

Die Einladungen zum jährlichen Zuckerfest, vor und nach einer zweijährigen Corona-Auszeit

Die Ausstellung von 28 Kinder- und Erwachsenenbildern während der Corona-Zeit, in denen sie ihre Gedanken und Gefühle zu Corona in einem Malwettbewerb zum Ausdruck brachten

Informationsveranstaltungen zur Lage in den Heimatländern von Geflüchteten

Nach dem Ankommen von Geflüchteten aus der Ukraine im Jahr 2022 haben wir Willkommens- und Begegnungscafés für Einheimische und Geflüchtete aus unterschiedlichen Herkunftsländern gestaltet